Apostoli Palace

Markusplatz

800px-Square_San_Marko_in_Venice_at_night_light_(8134404651)

Der Markusplatz ist 175 m lang und bis zu 82 m breit und ist der einzige Platz der Stadt, der die Bezeichnung piazza trägt. Die anderen Plätze Venedigs werden campi genannt (von ital. campo ‚das Feld‘), da sie ursprünglich nicht gepflastert waren. Alfred de Musset nannte den Markusplatz den „Salon Europas“. Der Platz, der sich im Stadtsechstel San Marco befindet, ist geprägt von der Fassade der Markuskirche (Basilica di San Marco) mit seinem Campanile und wird umschlossen von den alten und neuen Prokuratien. In der Verlängerung durch die sogenannte Piazzetta reicht er bis vor den Dogenpalast und öffnet sich dort zum Wasser, dem Bacino di San Marco, mit dem Beginn des Canal Grande. Vor der Markuskirche befinden sich seit 1480 drei Schiffsmasten, an denen an Sonn- und Feiertagen das Markus-Banner weht.

Da sich der Platz nur wenig über den Meeresspiegel erhebt, wird er bei Hochwasser immer wieder überflutet. Der Platz ist, wie nahezu die gesamte Innenstadt, eine einzige große Fußgängerzone. Der „schönste Festsaal Europas“, wie Napoleon ihn nannte, wird von Touristen, Fotografen und Tauben bevölkert.
Die Topographie des Platzes, wie sich im frühen Mittelalter darstellte, ließ sich ansatzweise rekonstruieren. Die Küste verlief demnach weiter nördlich, also näher am Dogenpalast, wobei das Gebiet des Molo mindestens bis ins 13. Jahrhundert einen flach abfallenden Küstensaum darstellte. Darüber hinaus erwies sich ein bei der Biblioteca Marciana 1888/89 entdeckter Kanal, der Rio Batario, als ein bis zu seiner Zuschüttung im 12. Jahrhundert quer über den Platz verlaufender Wasserweg. Untersuchungen unter der Bibliothek und unter dem Platz förderten Siedlungsspuren ab der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts zutage.[1]

Der Platz stammt aus dem 9. Jahrhundert, als vor einer bescheidenen Markus-Kirche eine kleine Freifläche entstand. Seit dieser Zeit war er der Ort für die Ankündigungen und Staatsakte der Stadtverwaltung (siehe: Doge) wie auch für die zahlreichen Feste der Bevölkerung, beispielsweise des Karnevals von Venedig.

Plan des Markusplatzes von 1831; gegenüber dem damaligen Zustand hat sich bis heute fast nichts geändert
Der Marktplatz in seiner heutigen Form ist das Ergebnis zeitlich weit auseinander liegender städtebaulicher Maßnahmen zwischen 1200 und 1600.